Der Einfluss deiner Gedanken auf deine Beziehungen
Kennst du das? Du ertappst dich bei negativen Gedanken über andere – und am Ende leidest du selbst darunter? Ein wesentlicher Bestandteil der Gewaltfreien Kommunikation ist das Erkennen von negativen oder destruktiven Gedanken, um diese konstruktiv zu übersetzen. Oft sind es unsere Urteile – über andere oder uns selbst – die uns im Weg stehen, bessere Beziehungen zu führen.
Ein kleines Beispiel aus der Praxis:
"Menschen in meinem Umfeld meldeten mir regelmässig zurück, ich sei sehr schroff und kalt in meinen Reaktionen. Ich hielt das lange für ihr Problem, bis ich merkte, dass ja ich unter meinen distanzierten Beziehungen am meisten litt. Der Schlüssel? Ich begann, meine Gedanken zu beobachten und zu übersetzen. Ich stellte fest, dass ich die anderen oft verurteilte. Jedes Mal, wenn ich nun einen verurteilenden Gedanken feststellte, übersetzte ich ihn in Gefühl und Bedürfnis.
Dachte ich z.B. 'Geht das wohl noch komplizierter?!', übersetzte ich das mit 'Ich bin gerade sehr frustriert. Mir sind Effizienz und Einfachheit wichtig.' Immer wenn ich mich beim verurteilenden Denken über andere erwischte, übersetzte ich das. Danach fing ich an, auch die verurteilenden Gedanken über mich selbst auf diese Art zu übersetzen, wenn ich sie wahrnahm. Und nach einigen Monaten mit dieser neuen Gewohnheit fühlte ich mich langsam besser, und auch die Leute um mich herum meldeten mir zurück, ich wirke weicher und gelassener. Es war eine erstaunliche Veränderung."
Warum das funktioniert
Unsere Gedanken beeinflussen unsere Gefühle, die wiederum unser Verhalten steuern. Durch achtsame Selbstübersetzung schaffen wir Klarheit und stärken unsere Beziehungen – zu anderen und zu uns selbst.
4 Schritte für die Selbstreflexion im Alltag: So „übersetzt“ du deine Gedanken
Atme durch, nimm wahr: Was genau denkst du gerade? Sei ehrlich, alle Gedanken sind erlaubt, egal wie unangenehm sie erscheinen mögen.
Beobachte ohne Urteil: Was genau ist die wertfreie, faktenbasierte Beobachtung?
Finde das Gefühl dahinter: Was fühlst du gerade? Ärger, Frust, Unsicherheit?
Erkenne das Bedürfnis: Welches Bedürfnis steckt dahinter? Respekt, Einfachheit, Nähe?
Übe zuerst mit „harmlosen“ Gedanken, bevor du dich an grössere (Selbst-) Urteile wagst
💡 Mut zur Veränderung: Wenn du deinen Umgang mit Gedanken veränderst, veränderst du dein Leben – Schritt für Schritt. Mit den Prinzipien der Gewaltfreien Kommunikation kannst du lernen, deine Gedanken konstruktiv zu übersetzen.
Hast du Fragen oder möchtest deine Erfahrungen teilen? Schreibe mir gerne. Ich freue mich auf den Austausch!
Möchtest du die Gewaltfreie Kommunikation in deinem Alltag ausprobieren? Ich begleite dich gerne auf diesem Weg.
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